Schwangerschaft

 

Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Schwangerschaft. Ein neues Leben entsteht und wir, Dr. Verena Meyer Rahe und Nadine Waterbör als Hebamme, möchten Sie gerne in diesem wichtigen Abschnitt ihres Lebens begleiten.


Im Fahrplan Schwangerschaft finden Sie chronologisch sortierte Informationen zum Thema Schwangerschaftsuntersuchungen: Zu welchem Zeitpunkt der Schwangerschaft ist welche Untersuchung wichtig?


Wir möchten Sie auch über Spezielle Untersuchungen informieren: Frühtests, Ultraschalluntersuchungen, Laboruntersuchungen und weiteres. Wichtig für Schwangere sind auch die Hinweise zu Infektionen und die Vitamin-D3-Versorgung.

Infektionen und Vitamin D3

Toxoplasmose in der Schwangerschaft

  • Die Toxoplasmose ist eine recht häufige Infektion, die durch Parasiten (Toxoplasma gondii) verursacht wird. Hauptwirt dieses Parasiten sind Katzen, welche die Erreger mit dem Kot ausscheiden. Die Eier sind sehr widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen, können durch Wind und Staub verteilt werden, lassen sich teilweise aber auch auf nicht ausreichend gegartem Fleisch, nicht ausreichend gewaschenem Salat oder rohen Zutaten nachweisen.
  • Da es keine typische Symptomatik für eine Infektion gibt, verlaufen viele Erkrankungen unbemerkt und können lediglich durch eine Bestimmung der Antikörper im Blut nachgewiesen werden.
  • Für Nichtschwangere ist es eine eher harmlose Erkrankung, nach einer durchgemachten Infektion bleibt eine lebenslange Immunität.
  • Für Schwangere hingegen besteht in der Infektion das Risiko für eine Übertragung auf das Ungeborene mit den Folgen einer Fehlgeburt oder Schädigung, insbesondere des kindlichen Gehirns.
  • Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend! Durch eine Blutuntersuchung kann ermittelt werden, ob sie über eine Immunität verfügen oder ob sie weitere Kontrollen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen für die weitere Schwangerschaft benötigen.

Cytomegalievirusinfektion

  • Die Cytomegalievirusinfektion (CMV) sind sehr häufig, bedingt durch ihre Verbreitung durch Tröpfcheninfektion.
  • Rund 50% der Bevölkerung haben bereits eine CMV-Infektion durchgemacht.
  • Der Cytomegalievirus gehört zu den Herpesviren, verbleibt nach einer Infektion im Körper und kann reaktiviert werden. Die meisten Krankheitsverläufe bleiben unbemerkt und stellen in erster Linie für Abwehrgeschwächte und Schwangere eine Gefahr dar.
  • Besonders problematisch ist eine erstmalige CMV-Infektion in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft. Hier kommt es in etwa 20% der Fälle zu einer Ansteckung des ungeborenen Kindes und kann zu schweren und dauerhaften Schäden führen. Dazu gehören Hörschäden, Wachstumsverzögerungen, geistige Behinderung und eine Entwicklungsstörung des Gehirns. Häufig fallen diese Veränderungen erst mit zunehmendem Alter der Kinder auf. CMV kann auch das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.
  • Hat eine Frau bereits vor der Schwangerschaft eine Immunität gegenüber CMV aufgebaut, ist das Baby normalerweise nicht gefährdet. Zwar kann es grundsätzlich auch zu einer Reaktivierung der CMV-Infektion in der Schwangerschaft kommen und eine erneute Infektion (Re-Infektion) mit einem geringfügig abweichenden CMV-Virus ist ebenfalls denkbar.
    Doch eine Übertragung auf das ungeborene Kind ist in solchen Fällen selten. Wahrscheinlich bieten die Antikörper im Blut der Mutter dem Kind einen gewissen Schutz. Und selbst wenn die Kinder unter diesen Umständen eine Infektion durchmachen, kommt es in der Regel nicht zu dauerhaften Schäden.
  • Eine Bestimmung im Blut kann ihren Infektionsstatus ermitteln.

Vitamin D3

  • D3 ist das einzige Vitamin, welches der Körper selber bilden kann, ist dabei aber auf das Sonnenlicht angewiesen. Ein Mangel entsteht durch verringerte Sonneneinstrahlung, teils bedingt durch die Verwendung von Sonnencremes. Laut Studien leiden ca. 70% der Bevölkerung unter einem Mangel an Vitamin D3. Dies kann insbesondere für Schwangere negative Folgen haben.
  • In der Schwangerschaft besteht ein höherer Bedarf an Vitamin D3. Das Vitamin scheint wichtig für die Entwicklung der Placenta und des Kindes; es beeinflusst die Entwicklung des Gehirns, des Immunsystems, der Genaktivität (Epigenetik) und des Stoffwechsels.
  • Entsprechend wichtig ist eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung der Mutter während der Schwangerschaft – nur bei einer ausreichenden Versorgung kann sich das Kind optimal entwickeln.
  • Leider erreichen fast alle schwangeren Frauen im Winter keine optimalen Vitamin-D-Werte und selbst im Sommer ist bei 50% der Frauen ein latenter Vitamin-D-Mangel festzustellen.
  • Frauen, die sich einer Kinderwunschbehandlung unterziehen und gut mit Vitamin D3 versorgt sind, haben eine höhere Rate an Lebendgeburten als Frauen mit einem entsprechenden Mangel.